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2024.10.17

Deutsches Höchstgericht weist Klage des Fotografen im Tapeten-Urheberrechtsstreit ab | Release #346

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Cover photo by 🐈かえで🍁

Das deutsche Höchstgericht hat die Klage des Fotografen Stefan Böhme im Streit um die Urheberrechte an einer auf Fotos basierenden Tapete abgewiesen.

Der Fall begann, als eine Frau ein Foto ihrer Mietwohnung auf einer Vermietungswebsite veröffentlichte, auf dem eine Tapete zu sehen war, die auf einem Foto von Böhme basierte. Böhme klagte wegen Verletzung seiner Urheber- und Persönlichkeitsrechte, doch letztlich wies das Höchstgericht seine Klage ab.

Urheberrecht und die Auslegung der "stillschweigenden Zustimmung"

Das Urteil des deutschen Höchstgerichts besagt, dass beim Kauf von Fotos als Tapete eine gewisse "stillschweigende Zustimmung" enthalten ist und dass es vorhersehbar ist, dass Fotos im Rahmen der normalen Nutzung als Teil der Inneneinrichtung verwendet und fotografiert werden.

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 Photo by DragonOne

Diese Entscheidung zeigt, dass die Geltendmachung von Urheberrechten begrenzt ist, wenn bei der Produktvermarktung eine gewisse Nutzung vorhersehbar ist. Insbesondere bei Tapeten, die als Teil des Innendesigns verwendet werden, wird es nicht als Rechtsverletzung angesehen, wenn Dritte diese im Rahmen des Vorhersehbaren in Fotos einbeziehen.

Auswirkungen des Urteils und zukünftige Perspektiven

Dieses Urteil könnte als Wendepunkt in der Behandlung von urheberrechtlich geschützten Werken, die in der Inneneinrichtung verwendet werden, angesehen werden. Es wurde ein Präzedenzfall geschaffen, dass Werke, die als Tapeten oder Möbeldesigns angeboten werden, im Rahmen von Fotos oder Videos als "innerhalb der zulässigen Grenzen" betrachtet werden könnten.

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Photo by daphoto

Während der Schutzumfang des Urheberrechts strenger wird, bewegt sich die Zeit in Richtung einer flexibleren Auslegung, die der Nutzung des Produkts entspricht. Es bleibt abzuwarten, ob ähnliche Entscheidungen auch in anderen Ländern getroffen werden.