tk erzählt | Eine Linse, die Erinnerungen weckt | Leica Summarit 50mm f1.5 | Knowledge #232

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Geschichten von kreativen Fotografen und ihren Kameras. In der Serie reflektiert jeder über seine Lebens- und Wertvorstellungen. In dieser Ausgabe spricht tk über seine Erfahrungen mit dem Leica Summarit 50mm f1.5.
„Als ich von diesem Objektiv erfuhr, fühlte es sich an, als hätte mich ein Blitz getroffen“, erzählt tk. Die traumhafte Atmosphäre bei Offenblende, die Schärfe bei geschlossener Blende und die Flare- und Geistereffekte bei Gegenlicht – all das fasziniert ihn an dieser Linse, die er sofort kaufte. Ohne Autofokus und nicht nur durch Spezifikationen messbar, was macht die Schönheit dieses Objektivs aus? Wir gehen dem Charme auf den Grund.

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〈Leica Summarit 50mm f1.5〉Grundinformationen
Das Leica Summarit 50mm f1.5 ist ein altes Objektiv für Messsucherkameras, das 1949 eingeführt wurde. Bei Offenblende zeigt es eine weiche, traumhafte Darstellung, während es bei geschlossener Blende eine Auflösung bietet, die modernen Objektiven gleichkommt. Es ist ein Gauss-Typ mit 6 Elementen in 4 Gruppen und anfällig für Flare und Geisterbilder bei Gegenlicht, was ihm jedoch eine einzigartige nostalgische Atmosphäre verleiht. Heute wird es oft mit Adaptern an spiegellosen Kameras verwendet und ist sehr beliebt.
Ein Blitzschlag der Begegnung
Ich entdeckte dieses Objektiv durch ein YouTube-Video. Als ich die dort gezeigten Beispielbilder sah, wusste ich sofort: „Das sind die Fotos, die ich machen möchte.“ Es war wie ein Blitzschlag.

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Ohne zu zögern entschied ich mich für den Kauf, und das Gefühl, es in den Händen zu halten, war ebenso beeindruckend. Das kalte, schwere Metall, das sich in der Hand angenehm anfühlt. Sobald ich es an die Kamera anbrachte, wusste ich, dass ich mit diesem Objektiv fotografieren wollte.
Eine unklare, aber schöne Welt, die moderne Objektive nicht bieten
Der Reiz dieses Objektivs lässt sich nicht nur durch Spezifikationen messen.
Bei Offenblende f1.5 erhält man eine Darstellung wie in einem alten Film, weich und verschwommen. Der Fokus ist klar, aber die Darstellung ist sanft und verschwommen. Das Licht verstärkt die nostalgische Atmosphäre.

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Doch wenn man auf etwa f2.8 abblendet, zeigt das Objektiv eine erstaunlich scharfe Auflösung. Es ist, als hätte man ein anderes Objektiv, so klar werden die Details dargestellt.
Diese Diskrepanz macht dieses Objektiv vielleicht zu einem einzigartigen Stück.
Die Schönheit der Unvollkommenheit
Natürlich bietet es nicht den Komfort moderner Objektive.
Es gibt keinen Autofokus, und es ist sehr anfällig für Gegenlicht. Flare und Geisterbilder treten gnadenlos auf. Doch genau das ist der Reiz dieses Objektivs. Weil es nicht perfekt ist, gibt es eine Schönheit, die durch Zufall entsteht.

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Das Licht mutig einfangen, die Flare genießen und die Weichheit eines leicht unscharfen Fokus erleben. Dieses Objektiv ist nicht nur zum scharfen Fotografieren gedacht, sondern ein Werkzeug, um Fotos auf eine gefühlvolle Weise zu genießen.
Fotos, die in Erinnerung bleiben
Ich möchte weiterhin mit dem Summarit 50mm f1.5 Fotos machen, die Erinnerungen wecken.

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Eine Welt, die nicht zu klar und nicht zu perfekt ist, sondern wie ein Traum erscheint. Eine Szenerie, die an vergangene Erinnerungen erinnert, die man gesehen zu haben glaubt, aber doch nicht kennt.
Diese unklare und schöne Welt, die nur mit diesem Objektiv eingefangen werden kann, werde ich weiterhin verfolgen.
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cizucu-zertifizierter Kreativer
Ich halte alltägliche, aber unwiederbringliche Momente fest.
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