Nacht-Schnappschussfotografie Grundlagen und empfohlene Einstellungen | Knowledge #90
Nachtaufnahmen sind ein faszinierendes Genre, das die einzigartige Atmosphäre von Licht und Schatten einfängt. Allerdings stellen die unterschiedlichen Bedingungen im Vergleich zum Tag Herausforderungen wie Lichtmangel und Verwacklungen dar. In diesem Artikel stellen wir die Grundlagen vor, die Sie bei Nachtaufnahmen beachten sollten, sowie empfohlene Einstellungen für verschiedene Szenen.
Grundlagen der Nacht-Schnappschussfotografie
Vermeidung von Verwacklungen
Bei Handaufnahmen ist es wichtig, die Kamera stabil zu halten. Halten Sie die Kamera mit beiden Händen und stabilisieren Sie Ihren Körper, um Verwacklungen zu vermeiden. Nutzen Sie die Bildstabilisierungsfunktion Ihrer Kamera, falls vorhanden. Ein Stativ oder Einbeinstativ bietet zusätzliche Stabilität, verringert jedoch die Mobilität, die für Schnappschüsse typisch ist.
Fokussierung
Bei Nacht kann es schwierig sein, den Fokus mit Autofokus zu setzen. Nutzen Sie den manuellen Fokus, um das Motiv präzise zu fokussieren. Durch manuelle Auswahl des Fokuspunktes kann die Genauigkeit erhöht werden.
RAW-Aufnahme
Durch die Aufnahme im RAW-Format können Sie später detaillierte Bearbeitungen vornehmen, insbesondere bei der Rauschreduzierung und Farbkorrektur.
Belichtungskorrektur
Bei Nachtaufnahmen kann die automatische Belichtung der Kamera zu hell eingestellt sein. Stellen Sie die Belichtungskorrektur auf einen negativen Wert, um die richtige Helligkeit zu erzielen.
Serienaufnahmen
Bei der Aufnahme von sich bewegenden Motiven bei Nacht ist es schwieriger, den perfekten Moment einzufangen. Nutzen Sie Serienaufnahmen, um die besten Szenen nicht zu verpassen.
Empfohlene Einstellungen für verschiedene Szenen
Hier sind einige empfohlene Einstellungen für Anfänger, je nach Szene. Diese können je nach Leistung Ihrer Kamera und Ihres Objektivs angepasst werden, dienen jedoch als grundlegende Orientierung.
◆ Allgemeine Nacht-Schnappschüsse
ISO: 400–1600
Da bei Nacht wenig Licht vorhanden ist, erhöhen Sie die ISO-Empfindlichkeit, um die Verschlusszeit zu sichern. Beachten Sie jedoch, dass ein zu hoher ISO-Wert zu mehr Rauschen führt. Passen Sie dies entsprechend der Leistung Ihrer Kamera an.
Verschlusszeit: 1/60 Sek. – 1/125 Sek.
Für Handaufnahmen ist eine Verschlusszeit von mindestens 1/60 Sek. ratsam. Stellen Sie die Verschlusszeit so schnell wie möglich ein, um Verwacklungen zu vermeiden. Bei Verwendung eines Stativs sind auch längere Verschlusszeiten möglich.
Blende (F-Wert): f/2.8–f/4
Ein kleiner F-Wert sorgt für eine geringe Tiefenschärfe und hebt das Motiv vom Hintergrund ab. Zudem wird genügend Licht in dunklen Umgebungen aufgenommen.
Weißabgleich: Automatisch oder manuell anpassen
Passen Sie den Weißabgleich an die Lichtverhältnisse an. Der automatische Weißabgleich liefert oft gute Ergebnisse, aber für bestimmte Farbtöne kann eine manuelle Einstellung sinnvoll sein.
◆ Aufnahme von sich bewegenden Motiven bei Nacht
ISO: 1600–3200
Um sich bewegende Motive aufzunehmen, ist eine schnellere Verschlusszeit erforderlich. Erhöhen Sie daher die ISO-Empfindlichkeit, um die Verschlusszeit zu sichern.
Verschlusszeit: 1/250 Sek. oder schneller
Um die Bewegung des Motivs zu stoppen, wird eine Verschlusszeit von mindestens 1/250 Sek. empfohlen. Für schnellere Bewegungen sind noch schnellere Verschlusszeiten erforderlich.
Blende (F-Wert): f/2.8–f/4
Halten Sie einen kleinen F-Wert bei, um Bewegungsunschärfe zu vermeiden.
◆ Langzeitbelichtung
ISO: 100–400
Bei Langzeitbelichtungen wird eine niedrige ISO-Empfindlichkeit verwendet, um das Rauschen zu minimieren.
Verschlusszeit: Sekunden bis Minuten
Verwenden Sie ein Stativ, um die Kamera für Langzeitbelichtungen zu fixieren. Dadurch können Lichtspuren und glatte Wasseroberflächen eingefangen werden.
Blende (F-Wert): f/8–f/16
Erhöhen Sie die Tiefenschärfe, um eine scharfe Landschaftsaufnahme zu erzielen.
Weißabgleich: Manuelle Einstellung
Bei Langzeitbelichtungen wird empfohlen, den Weißabgleich festzulegen, um bestimmte Farbtöne zu bewahren.