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2024.10.02

Urheberrechtsstreit zwischen Fotografen und AI-Datensätzen | Release #327

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Cover photo by wagahaiha chitta

Während sich die KI-Technologie rasant entwickelt, entstehen Urheberrechtsprobleme zwischen Kreativen und KI-Unternehmen. Im Jahr 2024 reichte der deutsche Fotograf Robert Kneschke eine Klage gegen das Unternehmen LAION ein, das Datensätze für die KI-Bilderzeugung bereitstellt. Seine Fotos waren ohne Erlaubnis in einem für das KI-Training verwendeten Datensatz enthalten.

In diesem Rechtsstreit wurde die Grenze zwischen KI und Urheberrecht hinterfragt, und es wurde ein wichtiges Urteil gefällt, das die kreative Industrie in Zukunft beeinflussen könnte.

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Photo by Misa Utsunomiya

Komplexe Probleme der Urheberrechtsverletzung

Die Fotos von Kneschke wurden in den Datensätzen von LAION verwendet und für das Modelltraining großer KI-Unternehmen genutzt. LAION argumentierte jedoch, dass sie keine Kopien der Bilder behalten und nur eine Datenbank mit öffentlich zugänglichen Links aus dem Internet bereitstellen.

Das Gericht entschied, dass die Aktivitäten von LAION auf der Grundlage der Ausnahmebestimmungen für Forschungszwecke gemäß § 60d des deutschen Urheberrechtsgesetzes gemeinnützig und legal sind. Dadurch wurde die Klage von Kneschke abgewiesen.

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Photo by Tsubasa Mfg

Auswirkungen auf die kreative Arbeit

Dieses Urteil regt dazu an, darüber nachzudenken, wie die Rechte der Kreativen im Zuge der Entwicklung der KI-Technologie geschützt werden sollten. Insbesondere für Fotografen und andere Kreative wird das Risiko deutlich, dass ihre Werke ohne Erlaubnis für das KI-Training verwendet werden.

Darüber hinaus könnte dieses Urteil auch die neue AI-Gesetzgebung der EU beeinflussen und größere Diskussionen zwischen Kreativen und der KI-Industrie auslösen.